Münzen zu 10 DM Olympia 1972 in Deutschland mit der Spirale Fehlprägung?


Immer wieder erreichen mich Angebote für die 10 DM-Münzen zu den Olympischen Spielen in München. Dabei wird häufig darauf verwiesen, dass die seltene Fehlprägung mit der Spirale und der Umschrift „IN DEUTSCHLAND“ auch dabei. Die Preisvorstellung der Anbieter geht dabei manchmal über 100,00 Euro hinaus. Aber was hat es damit auf sich? Ist es wirklich eine Fehlprägung?

Als die Münzenserie Anfang der 1970er Jahre entworfen wurde, waren zunächst 5 Motive geplant: die Olympia-Spirale, verschlungene Arme (als Symbol für die Olympische Idee), 2 kniende Sportler (Basketballspieler und Kanutin), die Aufsicht auf die baulichen Anlagern des olympischen Geländes in München (auch Stadiondach genannt) und das olympische Feuer. Als dann die Münzen der ersten Ausgabe (Spirale mit der Umschrift „IN DEUTSCHLAND“) kam es zu einem Protest der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Als Grund wurde (richtigerweise!!!) angeführt, dass die Olympischen Spiele nicht an einen Staat sondern an eine Stadt vergeben werden. Daher muss es auf der Münze nicht „IN DEUTSCHLAND“ sondern „IN MÜNCHEN“ heißen. Inzwischen waren diese Münzen aber schon ausgegeben, eine Rücknahme also nicht möglich. Daher entschloss man sich, eine weitere Münze mit dem Spiralenmotiv und mit der Umschrift „IN MÜNCHEN“ auszugeben.

Die Auflagezahlen ist mit 10.000.000 Stück je Umschriftvariante für beide Typen gleich. Sie verteilt sich jeweils gleichmäßig mit 2.500.000 Stück auf die damaligen 4 bundesdeutschen Prägestätten München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G) und Hamburg (J). Mit diesen Auflagezahlen sind die Münzen absolut keine Raritäten, sondern treten recht häufig auf.

Aber ist die Variante „IN DEUTSCHLAND“ eine Fehlprägung? Das muss ganz klar verneint werden. Eine Fehlprägung ist immer eine unbeabsichtigte Prägung. Diese Münzen wurden aber ursprünglich so genehmigt und wie genehmigt geprägt. Also definitiv keine Fehlprägung.